
Zoologisches Stichwort
Stamm
Chordata - Chorodatiere
Klasse
Amphibia - Amphibien
Ordnung
Anura - Froschlurche
Familie
Ranidae - Echte Frösche
Gattung
Rana |
Synonyme | keine
bekannt Trivialnamen | keine
bekannt Herkunftsgebiet & Ausbreitung | Der
Ochsenfrosch kommt ursprünglich aus den mittleren und östlichen USA
sowie dem südöstlichen Kanada. Er wurde in Hawaii sowie den westlichen
USA eingeführt, ebenso im südwestlichen Kanada, Mexiko, der Karibik,
Südamerika, Europa und Asien. Oft wurden sie in Aquakulturen importiert
um als Nahrungsmittel verkauft zu werden. Zudem wurden Ochsenfrösche in
einigen Fällen als biologisches Bekämpfungsmittel gegen
landwirtschaftliche Plagen eingesetzt oder als Tier für den Gartenteich
verkauft. Manche Frösche entkamen von dort, aber vielerorts wurden die
Kaulquappen oder erwachsenen Frösche von Aquarianern auch ausgesetzt.
Ochsenfrösche können große Strecken über Land zurücklegen und sich
dadurch selbst in ganzen Fluss- und Seensystemen verbreiten.
1932 wurde der Ochsenfrosch erstmals zur Gewinnung von Froschschenkeln
nach Norditalien eingeführt. Fast zur selben Zeit wurden 5 Paare aus
Philadelphia nach Deutschland importiert, aus deren Froschlaich sich
20.000 Kaulquappen entwickelten. Teichwirte der Umgebung fürchteten den
negativen Einfluss dieser Massenvermehrung und die potentielle Gefahr
für die heimische Fischzucht durch entwichene Tiere. Die
Ochsenfroschzucht wurde daraufhin eingestellt bis diese Frösche in den
70er und 80er als Gartenteichbesatz populär wurden und der Import wieder
aufgenommen wurde. Merkmale & Aussehen | Der
Ochsenfrosch wird bis zu 30 cm groß und über 1 kg schwer. Damit ist er
größer als alle einheimischen Amphibienarten. Die Körperoberseite ist
braun bis olivgrün gefärbt, die Unterseite ist hell mit unregelmäßigen
dunklen Flecken. Ein besonderes Merkmal ist das große Trommelfell, das
bei Männchen den doppelten Augendurchmesser erreichen kann.
Biologie & Lebensweise | Ochsenfrösche
leben in und an warmen, offenen Teichen und Seen. Ihr Lebensraum umfasst
pflanzenreiche Gewässer wie größere Teiche, Altarme und Baggerseen. Die
Kaulquappen bevorzugen pflanzenarme Bereiche mit geringeren Tiefen.
Erwachsene Ochsenfrösche sind Räuber die alles zu fressen scheinen, dass
sie erreichen und schlucken können. So fangen sie aquatische,
terrestrische aber auch fliegende Wirbellose und Wirbeltiere, wie z. B.
Fische, Amphibien, Schnecken, Insekten und junge Wasservögel, sowie
Kleinsäuger. Die Kaulquappen sind fähig das Algenblüten verursachende
Cyanobakterium Anabaena zu verdauen. Dies gibt ihnen vermutlich einen
Vorteil gegenüber heimischen Fröschen und der Kaulquappen. Die
Jungstadien des Ochsenfrosches fressen auch Kaulquappen anderer
Amphibienarten.
Ochsenfrösche bevorzugen ein mildes Klima mit einer Sonnenscheindauer
von über 200 Stunden in den Sommermonaten und keine Frosttage während
der Fortpflanzung. Normalerweise legen die Weibchen 1.000 bis 2.000
Eier, aber es gibt auch Laichgelege mit bis zu 40.000 Eiern. Diese
Gelege treiben frei im Wasser und sind manchmal bis zu 1m groß. Sind die
Bedingungen gut, können innerhalb einer Brutzeit auch mehrere Gelege
gelegt werden. Die jungen Kaulquappen schlüpfen schon nach 3-5 Tagen.
Bis zu Metamorphose verbringen sie zwischen 4 Monaten und über 2 Jahre
im Wasser. Die Zeit bis zur Metamorphose hängt vom Klima ab; je kälter
das Klima desto länger dauern die Kaulquappenphasen.
Status & aktuelle Verbreitung | Ochsenfrösche
sind weltweit verbreitet. In Deutschland gibt es bis zum jetzigen
Zeitpunkt Berichte von vier Standorten, wo sich die Frösche erfolgreich
fortpflanzen. In der nördlichen Oberrheinebene sind die Ochsenfrösche
auf mehrere, zum Teil größere Gewässer verteilt. Da Ochsenfrösche die
heimische Amphibienfauna stark beeinträchtigen und der Ausbreitung des
Frosches fast nichts entgegen zu setzen ist, wurde der Ochsenfrosch von
der "Invasive Species Specialist Group" (ISSG) zu den 100 gefährlichsten
Neobiota gezählt. Weiterführende Literatur & Links
Laufer, H. und M. Waitzmann. 2002. Der Ochsenfrosch (Rana
catesbeiana) am nördlichen Oberrhein. Herpetofauna 24 (136),
http://www.issg.org
Frösche in XXL - Ochsenfrösche in
Deutschland,
sporttaucher 1/2013 Kontakte | Ralph
O. Schill, umwelt@vdst.de |